Auf den ersten Blick zeigt das Werk eine ruhige Wasserlandschaft – ein See, der das Licht weich reflektiert und von sattem Grün umgeben ist. Doch die Tiefe entfaltet sich erst beim genaueren Hinsehen: Mehrfach überlagerte Motive lassen Realität und Spiegelbild miteinander verschmelzen. Die Natur scheint sich zu vervielfachen, als wäre sie gleichzeitig an mehreren Orten. Besonders auffällig sind die feinen vertikalen Strukturen in der Bildmitte – sie wirken wie herabrieselndes Licht oder fallende Zeit. Ein weiterer, fast verborgener Reiz liegt in den überhängenden Blättern, die wie ein Vorhang wirken und dem Werk eine geheimnisvolle Bühne verleihen.
Inspiriert hat mich der Gedanke, wie Erinnerung funktioniert: Sie ist nie linear, nie eindeutig – sondern überlagert, fließend, fragmentarisch. Dieses Bild ist aus dem Wunsch entstanden, genau dieses Gefühl mit rein fotografischen Mitteln einzufangen. Keine digitale Nachbearbeitung, keine Collage – nur die Kamera, das Licht und der richtige Moment. Es war ein Experiment mit Zeit und Wahrnehmung – und ein sehr intuitiver Prozess, bei dem ich mich vom Motiv leiten ließ.
Das Kunstwerk lädt zum Innehalten ein. Es verströmt eine kühle, klare Ruhe – fast so, als würde man in einen spiegelnden See blicken und gleichzeitig in die eigene Erinnerung eintauchen. Dennoch trägt es eine feine Melancholie in sich – wie ein Moment, der schon im Vergehen begriffen ist. Es ist still, aber nicht leer. Offen, aber nicht laut. Es schafft eine Atmosphäre des inneren Rückzugs, des Atmens.
Dieses Werk steht für das Gleichzeitige im Leben – für Übergänge, für das Nebeneinander von Vergangenheit und Gegenwart, von außen und innen. Es ist ein sehr persönliches Bild für mich. Es entstand in einer Phase, in der ich mehr gespürt als gedacht habe. Es ist ein Versuch, einem inneren Zustand eine äußere Form zu geben – ganz intuitiv, ohne Plan, dafür mit offenem Blick und offenem Herzen.
Das Besondere an diesem Werk ist seine Entstehung direkt in der Kamera. Die Mehrfachbelichtung wurde bewusst während der Aufnahme erzeugt – durch genaue Planung von Perspektiven, Lichtverhältnissen und Bewegungen. Keine digitale Montage, keine nachträglichen Effekte. Es ist ein handwerklich fotografisches Werk, bei dem Technik und Intuition eine Einheit bilden. Jeder Layer ist analog komponiert – und das macht das Bild authentisch und lebendig.
„Zwischen den Spiegeln der Zeit“ ist wie ein stiller Gedanke im Raum. Es begleitet, ohne zu dominieren. Es passt zu Menschen, die Tiefe und Stille in ihrer Umgebung schätzen – in Wohnzimmern, Arbeitsräumen, Studios oder Praxisräumen. Es spricht jene an, die
passionate photographer: portraits of babies, families and adults, wabi-sabi aesthetics, landscape and architecture.. Read more…